Nachdem alle Modellteile und Kernkästen des Zylinders erstellt waren, habe ich im September 2012 zuhause einen Probeaufbau der Zylindergussform aufgebaut. Es gibt verschiedene Arten von Gussformen. Ich habe hier eine wasserglasgebundene Quarzsandmischung verwendet. Diese setzt man meistens nur als Kernmaterial ein, da sie teurer ist als z.B. ölgebundener Sand. Baut man die gesamte Form aus einer Quarzsandmischung auf, erzielt man sehr stabile, modelltreue Ergebnisse und benötigt dabei keine Formkästen.
Bei diesen relativ kleinen Sandmengen dosiert man das Wasserglas am besten mit der Waage.
Die Gussform baue ich vom Zylinderboden her auf. Das Modell wurde vorher mit Talkum bestreut, damit es nicht am Sand kleben bleibt. Der Holzrahmen wird passend um das Modell gestellt. Da dies nur ein Probeaufbau zur Bestätigung der Gussmodelle werden sollte, habe ich hier keine Angüsse, Steiger oder Entlüftungen vorgesehen!
Nach Begasung der Sandmischung mit CO2 können die Rahmen entfernt und der Unterkasten umgedreht werden. Die zwei Zylinderstifte positionieren die nächste Modellscheibe passgenau.
Der 2. Holzrahmen wurde auf den Unterkasten gesetzt. Der leichte Versatz ist beabsichtigt, damit man die Kästen später leichter abheben kann. Vorher wurde natürlich alles wieder mit Talkum eingepinselt.
Zur Wiederholung: Zusammenbau des kompletten Zylindermodells. Bis jetzt wurde der Zylinerboden - ganz unten - und die 2. Scheibe von unten verbaut.
In den zweiten Formkasten werden zwei Modellscheiben eingelegt. Im Bild oben sind das die 2. und 3. Scheibe von unten. Durch die Modelltrennung innerhalb eines Kastens können weitere Hinterschnitte realisiert werden.
Der Holzrahmen hat genau die Höhe von zwei Modellscheiben.
Jeder Gusskasten wird nach dem Einstampfen mit einer Tüte abgedeckt und mit CO2 begast. Bei großen Kästen dauert es etwas länger, bis der Sand abbindet. Zur besseren Gasdurchflutung sticht man auch Belüftungslöcher in den Sand.
Einstampfen der 6. und letzten Modellscheibe im 4. Gusskasten.
Alle Holzrahmen sind entfernt. Die Kanten wurden mit Fasen versehen. Die Kernmarken der 2 Zylinder und der 2 Kolbenschieberkästen sind freigelegt.
Die Gusskästen werden nacheinander abgehoben und die Modelle entnommen. Der Sand ist so stabil, dass er problemlos auch ohne einen äußeren Rahmen bewegt werden kann.
Wenn man alles richtig konstruiert hat und die Modell gut mit Talkum bestrichen waren, klappt das Ausformen problemlos. Hier entferne ich die obere Modellscheibe aus dem Gusskasten.
Nach dem Abnehmen des Gusskasten vom Stapel, kann man auch die darunter liegende Modellscheibe aus dem Kasten drücken. Hier zum Vergleich: links der Gusskaten und rechts die zwei Modellscheiben, die in diesem Kasten verbaut waren. Derartige Hinterschnitte sind anders nicht realisierbar.
Fortsetzung folgt...