Schon nach kurzer Zeit schickte mir Wilhelm von simpel-boot.de den neuen kleineren Rumpfentwurf als FREE!ship Datei. Meine Vorgabe "kleiner fünf Meter" hat er in einer gefälligen Rumpfvariation mit 4,8 m Gesamtlänge umgesetzt (ohne Ruder). Unser interner Arbeitstitel für diese Rumpfaußenhaut lautet BuRaMi-4.8 (Buescher Radow Mini, Länge 4.8 m).
Ich habe die Abwicklung dann gleich wieder aus FREE!ship ausgedruckt und auf den Papprumpf auch noch die Decks und ein Süll gebastelt. Oben die alte 5,5 m Version mit 1,7 m Breite. Darunter die BuRaMi-4.8 Schale, also mit 4,8 m Länge und 1,6 m Breite, um beim Längen-/Breitenverhältnis von 3:1 zu bleiben. Erstaunlich, was 0,7 m Länge so ausmachen können.
Zur Dimensionsbestimmung: Ein Kästchen des Ausdrucks entspricht im Original 250 mm Länge und 100 mm Breite.
Nach diesem ersten Geschmacksmuster ging es wieder ans Gewichte Verteilen und Rechnen. Durch die nahezu proportionale Verkleinerung hat sich an den Hebelverhältnissen der einzelnen Gewichte um den Auftriebsschwerpunkt nicht viel geändert. Wohl hat sich aber die Verdrängung des Bootes verringert. Da die Hauptlast mit 2x 100 kg Lebendgewicht im Heck sitzen wird, mußte hier zusätzlicher Auftrieb geschaffen werden. Wilhelm hat den Rumpf deshalb im Heckbereich verbreitert und auch noch etwas tiefer gesetzt.
Links der Urentwurf BuRaMi-4.8-v1 und rechts die Version v2 mit vergrößerter Verdrängung im Heckbereich.
Hier noch einmal der komplette Rumpf des BuRaMi-4.8-v2. Wilhelm hat ihn für mich im Maßstab 1:10 mit 0,8 mm Flugzeugsperrholz genäht, also wie später im Großen, die Platten mit Kupferdraht aneinander gezogen, mit Epoxidharz verklebt und abschließend alles sauber verschliffen.
Nach weiteren "Schönheitsmaßnahmen" besaß der BuRaMi-4.8-v3 Rumpf schließlich 630 Kg Verdrängung bei 190 mm Tiefgang. Ein erneuter Überschlag der Gewichte von Rumpf, Maschinenanlage und Passagieren machte den Bedarf nach zusätzlicher Verdrängung deutlich. Da uns die bisherigen Linien des Rumpfes sehr gut gefielen, hat Wilhelm schließlich den Tiefgang auf 210 mm vergrößert und parallel dazu die Kimmplanken (erste Planke links und rechts neben dem Boden) im Profil anpassen müssen. Auch im Bugbereich waren einige Kontrollpunkte zu verschieben. Die oberen zwei Planken konnten unverändert übernommen werden. Der Spiegel blieb sogar komplett unverändert. FREE!Ship hat für diese Rumpfversion 730 kg Verdrängung berechnet.
Für die Schiffbauer unter Euch noch ein paar weitere hydrostatische Ergebnisse der Finalen BuRaMi-4.8 Schale (v4).
Dateiname : BuRaMi-4.8-v4.fbm
Länge über alles : 4.800 [m]
Breite über alles : 1.600 [m]
Vorgegebener Tiefgang : 0.210 [m]
Schiffsmitte : 2.400 [m]
Wasserdichte : 1.000 [t/m3]
Volumeneigenschaften:
Verdrängtes Volumen : 0.732 [m3]
Verdrängung : 0.732 [tonnes]
Gesamtlänge des eingetauchten Körpers : 4.714 [m]
Gesmatbreite des eingetauchten Körpers : 1.466 [m]
Benetzte Oberfläche : 5.643 [m2]
Auftriebsschwerpunkt im Längsschnitt : 2.157 [m]
Als ich die Spanten aus FREE!ship genauer angeschaut habe, ist mir noch eine kleine Eigenart in der hydrostatischen Berechnung von FREE!ship aufgefallen. Es fehlt die Angabe der Außenhautstärke bzw. sie wird mit 0 angenommen. Die ausgeworfenen Spantkoordinaten liegen rechnerisch auf der Außenseite des Rumpfes und auch die Abwicklung der Platten entspricht der Außenseite des Bootes. Schneidet man nun Spanten und Spiegel nach den ausgegebenen Koordinaten, so muß/darf man die Plattenstärke noch zum Schiffsvolumen hinzu rechnen. bei 5.643 m2 benetzter Oberfläche und 6 mm Plattenstärke ergibt dies ein Zusatzvolumen von 0,03386 m2 entsprechend 34 kg. Nicht viel, aber doch noch ein guter Fresskorp mehr an Ladekapazität... Natürlich ist später für eine wirklich exakte Verdrängungsbestimmung noch das Volumen von Stevenrohr, Totholz, Schraube und Ruder hinzuzuzählen.
Mit dem Rumpf-Design-Freeze vom 15.12.2010 wurde diese Schale als finale Version für die weiteren RaMi Planungen verabschiedet.
