Der Rumpf hat heute (12.07.2012) den letzten Schliff mit 180ger Sandpapier erhalten. Anschließend habe ich die erste der zwei Lagen Glasgewebe, 165 g in Köperbindung trocken aufgelegt. Eine Seite ist schon so weit ausgerichtet, dass nur noch das Epoxyd eingearbeitet werden muss. Die andere Seite (hinten im Bild) wird dabei zurück geschlagen und ist deshalb hier nur zum Beschneiden locker aufgelegt.
Die drei Nähte der Rumpfplanken werden pro Seite mit jeweils einer 1 m breiten und 5 m langen Glasgewebe-Bahn komplett überdeckt. So muß hinterher nicht so viel geschliffen werden. Nur in der Mitte des Bodens muß ein Stück "zwischen geflickt" werden. In diesem Nicht-Sicht-Bereich stört das ja optisch nicht.
In diesem Bild ist noch einmal gut zu erkennen, wie schön sich das "dehnbare" Gewebe über die Rumpfform ziehen läßt.
Unten links im Bild sieht man ein paar Laufmaschen. Dort ist das Gewebe beim Ausrichten am Holz hängen geblieben. Solche Fehlstellen lassen sich beim Harzen aber leicht wieder herausarbeiten.
Heute (14.07.2012) ist Wilhelm, der Zeichner der Rumpfschale, zu Besuch gekommen, um mir beim Belegen und Beschichten des Rumpfs mit Epoxyd zu helfen. Das geht zu zweit einfach besser und schneller.
Das erste schon auf dem Rumpf liegende Glasgewebe mußte nach meiner Vorbereitung am Donnerstag heute nur noch getränkt werden. Dazu haben wir normale Schaumstoffrollen benutzt. Das hat für die gesamten 9 m² ca. 3 Stunden gedauert.
Nach einem Mittagessen hatte die erste Gewebelage bereits so weit angezogen, dass man die nächste Bahn auflegen konnte (es klebte aber alles noch ein wenig). Wir haben sie vom Spiegel her auf den Rumpf abgerollt. Dabei wurde über die gesamte Bootslänge zunächst nur an einem Rumpf-Knick alles straff aufgezogen. Anschließend war von diesem Knick aus mit Einweghandschuhen alles faltenfrei nach oben und unten zu ziehen. Eine etwas kniffelige Aufgabe...
Für beide Lagen haben wir knapp 3 kg Epoxyd verbraucht und damit das Gewebe in einem für Hobbybastler wohl ganz guten Verhältnis von 1:1 zum Glasgewicht getränkt. Danach ist die Gewebestruktur noch sehr gut zu erkennen und die Oberfläche darf nicht glänzen. Sonst besteht besonders auch an den steilen Stellen die Gefahr, dass das Glasgewebe "aufschwimmt" und sich darunter Epoxydsäcke mit Beulen bilden.
Nach weiteren Stunden des Abbindens konnte die Sättigungsschicht aufgebracht werden. Diese Schicht glättet die rauhe Gewebestruktur etwas und bildet weiterhin einen Schutz für das Glasgewebe beim späteren Schleifen und Spachteln. Um genau erkenne zu können, wo und wie dick man diese Sättigungschicht aufgetragen hat, habe ich einfach etwas blaues Farbpulver in das Epoxyd gemischt. Da die Farbe die Holzstruktur und den Spachtel etwas überdeckt, kann man nun auch das gute Straken aller Planken und Nähte erkennen.
Wir haben es geschafft. Danke Wilhelm!! Diesmal waren wir nach 11 Stunden fertig. In den prozeßbedingten Wartezeiten fanden wir diesmal auch genügend Zeit für die Gorgonzolanudeln meiner Frau und ein Stück Kuchen im Cafe um die Ecke.