Dampfboote - Historisches - zusammengetragen von Rainer Radow

Was kategorisiert eigentlich ein Dampf b o o t ?
Wie grenze ich mein "Forschungsgebiet" ab?

Denkt man an den möglichen Nachbau eines historischen Dampfboots, oder den Vergleich von modernen und historischen Dampfbooten, so wären aus heutiger Sicht die maximalen Abmessungen für den gewöhnlichen Straßentransport mit Anhänger eine denkbare obere Grenze. Also z.B. eine maximale Breite von 2,5 Metern und ein maximales Gesamtgewicht mit Anhänger von 3,5 Tonnen. Auf der Antriebsseite ist für solche Boote dann eine Maschinenleistung von 20 bis 30 PS die Obergrenze.

Diese Grenzen würden dann aber den Suchraum in historischen Dokumenten ungemein einschränken, da früher eben andere Maßstäbe galten. So war natürlich ein Dampfbeiboot in der Kaiserlichen Marine um 1900 ganz anderen Umwelteinflüssen und Einsatzbedingungen ausgesetzt, als ein Schönwetterdampfboot im 21ten Jahrhundert. Dementsprechenden haben sich auch die Dimensionierungen verändert.

Um möglichst viel historisches Material in meine Recherche einfließen lassen zu können, werden ich Boote bis zu 15 - 20 Metern Länge einbeziehen. Hierbei bin ich dann bereits auch auf diverse kleine Schlepper und Fähren gestoßen. Quellen hierüber werde ich bis ca. 3 Meter Breite und 20 Tonnen Bootsgröße ebenfalls weiter verfolgen.

Auch die größe der Maschinenanlage bzw. -leistung ist ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Schiff und Boot. Ich habe mir hier zunächst die willkürliche Grenze von ca. 100 PS gesetzt. Bis zu dieser Größe kann man noch direkte Konstruktionsprinzipien von Kessel und Maschine auf das heutige Dampfboot übertragen. Anlagenlayout, Maschinenausrüstung, Hilfsmaschinen und Bedienung finden bis zu dieser Maschinenleistung noch eine große Entsprechung mit dem "Freizeitdampfboot" von heute.