Dampfboote - Historisches - zusammengetragen von Rainer Radow

Ballade vom Teufelskerl
Von Fritz Bremer, Bremen

Fuhr mal ein junger Stoker
zu mitternächt'ger Stund'-
mit Schaufel und mit Poker
rein in den Höllenschlund.

"Was willst Du Satansbraten?"
brüllt' ihn der Teufel an,
"- die Heizer und Janmaaten
sind hier in Acht und Bann!"

"Du Heuschreck -" lacht der Heizer,
"laß dich von mir belehr'n
du krummer Bickbeer'nschweizer -
ich soll mich zu dir Scheer'n!"

"So sprach der erste Meister
zu mir in seinem Zorn,
als ich mit meinem Kleister
nach unten kam von vorn!"

"Verflucht - ihr Leisetreter -
habt keinen Dampf gemacht,
das goddäm Manometer
hält noch gerade acht!"

"Was ist das für 'ne Sache?
- du alter Hampelmann,
du schläfst hier wohl auf Wache,
los - schaff mal Kohle ran!"

Da gabs ein groß Gejohle -
und einen Höllenkrach,
kein Teufel brachte Kohle,
und sah die Feuer nach.

Das ward dem jungen Stoker
dann endlich doch zu bunt,
er schnappte sich den Poker
und trieb die Teufel rund.

Er trieb sie in die Runde,
er schlug sie alle lahm,
bis sie - wie junge Hunde -
schweifwedelnd - alle zahm -
und schlackte noch mal ab.

Dann fuhr der junge Stoker,
zur vierten Morgenstund' -
mit Schaufel und mit Poker
raus aus dem Höllenschlund.