Genähte Boote werden in der Regel nicht über Kopf, sondern stehend gebaut. Für kleine Boote mit flachem Boden genügt dazu ein Tisch oder zwei Böcke. Da das RaMi aber doch 4,8 m lang ist und ich keinen so langen Tisch zur Verfügung hatte, benötigte ich eine geeignete Helling bzw. einen Helgenbock. So eine Konstruktion erfüllt mehrere Zwecke. Sie stellt einen festen Untergrund zum Bau des Bootes dar. Am Anfang sind ja alle Teile noch recht labil und ergeben erst nach dem Zusammenkleben eine selbsttragende Konstruktion. Baut man den Helgenbock gerade und eben und legt ihn in Waage, so kann man von dort alle Bootsmaße abmessen und abtragen. Ein wenig Aufwand für diese Vorrichtung wird sich später durch Schnelligkeit und Exaktheit im Bauergebnisses doppelt bezahlt machen.
Oft wird für den Helgenbock ein langer gerader Balken verwendet - aber woher nehmen und nicht stehlen. Spanplatten sind da viel leichter verfügbar. Ein übliches Handelsmaß für die Plattengröße ist 4,10 x 2,07 m. Ideal für das 4,8 m RaMi. Ich habe mir eine Platte dieser Größe in drei Streifen zu 4,1 x 0,65 m schneiden lassen. Diese Schnittkanten sind dann sehr exakt und parallel zueinander. Zwei der Platten bilden das Außengerüst. Von der dritten Platte wurden mit der Stichsäge grob 5 Stücke mit 0,5 m abgesägt und über die exakt vom Tischler vorgeschnittene 0,65 m Breite zwischen das Außengerüst geschraubt. Zur Verstärkung der Winkel habe ich dort je eine Vierkantleiste mit Spax-Schrauben befestigt. Am Heckende des Helgenbocks habe ich etwas kräftigere Vierkantleisten bis über die Höhe des späteren Boots-Spiegels hochgezogen und rechtwinklig zum Außengerüst verschraubt. Jetzt muss alles nur noch in Waage gebracht werden.
Den Reststreifen von 4,1 x ca. 0,1 m habe ich oben noch als Versteifung auf die Verstärkungsplatten befestigt. Über die exakte Schnittkante dieses Spanplattenstreifens zieht man dann auch die leichten Wellen der Seitenplatten heraus. Später kann man darauf auch herrlich Werkzeug ablegen und nich wieder finden ;-)