Dampfmaschine Typ Arkona - Kurbelwelle - von Rainer Radow

Dampfmaschine Typ Arkona


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Kurbelwelle

10.03.2004


Die Kurbelwelle ist aus einem Gußteil gefertigt. Sie wurde im Sandgußverfahren hergestellt und besteht aus GGG, Gewicht ca. 16 Kg. Die Materialmischung wurde zusätzlich auf den Einsatz als Kurbelwelle legiert. Nachdem ein Freund auf seiner Maschine die Wellenende vorgedreht hatte, konnte ich sie auf meiner kleinen Weiler Drehmaschine einspannen. Die Reitstockkurbel ragte schon ins Mauerwerk. So konnte ich die Außenseiten der Kurbelwangen fertigdrehen. Da die Welle später geschliffen werden sollte, drehte ich die Grundlagersitze mit ca 0,5 mm Zugabe auf 34,5 mm Durchmesser vor.


Als nächstes spannte ich die Kurbelwelle mit einem Teilapperat auf die Fräse. Nach Ermittlung der besten Gußteilausnutzung konnte ich so die ebenen Flächen der Kurbelwangen fertig fräsen.


Jetzt kam der schwierigste Teil der Arbeit - die beiden Kurbelzapfen. Dazu fertigte ich mit meinem Freund Dieter zunächst eine Hilfsvorrichtung zum exzentrischen Aufspannen der Welle. Zwei Dickbleche (40 mm Stärke) wurden mit je einem geschlitzten Loch zur Aufnahme der Wellenenden und zwei exzentrischen Zentrierbohrungen versehen. über je eine Klemmschraube M 10 konnten die Bleche nach genauer Ausrichtung exakt auf den Wellenenden fixiert werden. Anschließend wurde die Welle über die Zentrierbohrungen auf einer großen Drehmaschine eingespannt. Nach genauem Ausrichten der Flucht konnte mit dem Drehen begonnen werden. Dabei gab es zwei Schwierigkeiten: Die Welle dreht nun unausgewuchtet um die Kurbelzapfen - 16 Kg bei einem Kurbelwellenhub von102 mm! Durch die solide Bauweise der Drehmaschine und die relativ niedrige Drehzahl von 63 U/min war dies dann aber doch kein Problem. Zweitens benötigten wir einen extra langen Drehstahl, da zu dem Hub von 102 mm, also einer Exzentrizität von 51 mm noch die angegossenen Kontergewichte zu überbrücken waren.


Es klappt! Nach einigen Stunden Einstellen, Denken, Messen und Diskutieren haben wir die Kurbelwelle am Drehen (Danke noch mal Dieter).

Welle
Anschließend habe ich die Welle zum Kurbelwellenschleifer gegeben. Da ich die Maschine ja später mal in ein Dampfboot einbauen will, war mir die Präzision diese Bauteils schon sehr wichtig. Es hat sich gelohnt, beim Einbau der Welle in die Grundlager hatte ich keine Probleme, da ja die Welle exakt fluchtet. 

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