Auch im Abschnitt über die
Bootsheißmaschinen aus dem „Leitfaden für den
Dienstunterricht in der Reichsmarine“ von 1929 wird darauf
hingewiesen, dass zu dieser Zeit die Dampfboote der Klasse A bereits
durch Motorboote ersetzt worden sind. Die kleinen Dampfbeiboote der
Klasse 1 wogen aber immerhin noch 8,5 Tonnen!
[mdie1929, Seite 178]:
X. Abschnitt.
Hilfsmaschinen für Schiffszwecke.
3. Bootsheißmaschinen.
Die
Bootsheißmaschinen werden mit Dampf oder, auf neuen Schiffen,
elektrisch angetrieben. Sie dienen zum Einsetzen der Schraubenboote
und der nicht in Davids hängenden Ruderboote, sowie zur Kohlen-,
Proviant- und Munitionsübernahme. Die
durch Dampf angetriebenen Maschinen sind durch Wechselschieber
umsteuerbare Zwillingsmaschinen stehender Bauart mit fast voller
Füllung. Sie treiben mittels Schnecke und Schneckenrad eine
Seiltrommel an, an deren Seil ein Heißblock hängt. Eine
selbsttätige, von der Seiltrommel betätigte Vorrichtung
verhindert, daß der Heißblock gegen den Kran geheißt
wird; die Maschine wird vorher zum Stillstand
gebracht. Außerdem
ist eine Stoppvorrichtung vorhanden, die meistenteils als Bandbremse
ausgeführt ist. Die
Größe der Bootsheißmaschinen entspricht den von
ihnen zu heißenden Bootsgewichten. Auf Linienschiffen hat im
Allgemeinen die für Schnellboote Klasse A vorgesehene
Bootsheißmaschine eine Hubkraft von etwa 20 t, die andere
für das Dampfbeiboot Klasse 1 eine Hubkraft von etwa 8,5 t
Bootsgewicht. Die
Bootsheißmaschinen stehen auf dem Aufbaudeck und erhalten den
Dampf von der Hilfsdampfrohrleitung durch je eine Abzweigung an
Steuerbord- und Backbordseite. Die Maschinen werden, um sie nicht
allen Witterungseinflüssen des Winters und des Sommers
auszusetzen, durch Persenninge geschützt. Besonders gegen Frost
sind Zylinder, Dampfrohr- und Entwässerungsleitung gut zu
schützen. Hierzu
gehört, daß die wärmedichte Verkleidung der Zylinder,
Zu- und Abdampfleitungen und Entwässerungen einschließlich
aller Ventile in einwandfreiem Zustand ist. Beim Abstellen der
Maschinen müssen alle Teile sorgfältig entwässert
werden. Vor der Inbetriebnahme ist die Maschine sorgfältig zu
entwässern und durchzuwärmen. Außerdem
besitzt jeder Kran eine Schwenkmaschine, die mittels
Schneckenantriebs am Schaft des Kranes angreifend diesen in die
verlangte Richtung dreht.
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