4.17 Letzte Planke - Scheuerleiste - nächste Schritte
28.01.2011
Bevor alle Planken an die Bodengruppe geklebt werden, möchte ich die Arbeiten an den Fundamenten abgeschlossen haben. Auch die Spanten sollen vorher weitgehend montiert sein, damit die Planken daran ausgerichtet werden können. Vor dem Verleimen der Spanten möchte ich aber alles noch einmal überprüfen.
Also habe ich heute die letzte Seitenplanke angenäht. Dies gibt auch für die Planung des weiteren Ausbaus ein deutlich besseres Raumgefühl - nur das Einsteigen ist jetzt sehr erschwert.
Wie ihr auch z.B. am Lichtspalt um den Kesselspant seht, strakt das Sperrholz sehr gleichmäßig - die linken und rechten Platten hatte ich ja jeweils gemeinsam auf Endmaß geschliffen - sie sind also auf jeden Fall symmetrisch. Auch am Bug trifft sich wieder alles einwandfrei.
Mit zwei Latten habe ich die Bootsbreite überprüft. Wie zu erwarten, fallen die Planken im Mittelteil etwas auseinander - allerdings nur 20 mm. Am Bug hingegen nimmt das Holz in natürlicher Lage den kürzeren Weg und muss dort um ca. 20 mm nach Außen gedrückt werden. Mit dieser Bemaßung kann ich jetzt die letzten Spanten symmetrisch an die Bodengruppe kleben.
Vor dem Anbringen der Planken sollen diese von innen mit Glas belegt werden. Das geht waagerecht auf dem Tisch ja viel einfacher als später senkrecht im Rumpf. Die Erfahrung an der Bodengruppe hat gezeigt, dass die mit Glas belegten Sperrholzplatten deutlich schwerer zu verbiegen sind - ist ja auch _Ziel der Übung. Wenn ich die Planken nun gerade auf dem Tisch belege, habe ich hinterher große Spannungen im Rumpf. Die Lösung ist es, jetzt schon im gehefteten Zustand den Außenweger anzuleimen. Das Sperrholz wird so auch nach dem Lösen der Heftnaht eine gewisse Biegung behalten, in die dann auf der Werkbank das Glas gelegt werden kann - so meine Theorie...
Also war jetzt die ganze Funktionsgruppe von Außenweger, Balkweger und Scheuerleiste zu planen. Wilhelm hatte mir eine kleine Skizze gemacht, damit ich die Vokabeln lernen kann. Damals dachten wir noch daran, den Rumpf um 50 mm aufzustocken, und so mehr Freibord zu erhalten - in der Zeichnung mit "aufgesetzte neue Planken" bezeichnet.
Als erstes versuchte ich die Aufstockung mit Kiefernleisten 10 x 40 mm. In der Kollisionsrichtung hat die Kiefer natürlich so keine Kraft und würde einfach ab geschert - hier müssten also tatsächlich Sperrholzstreifen verwendet werden.
Außen ist in diesem Bild noch eine 5 x 40 mm Leiste zur Verstärkung aufgesetzt. Mir gefiel das Design mit dem zusätzlichen Freibord jedoch nicht. Durch den geplanten Süll ist der Maschinenraum ohnehin vor überkommenden Wellen geschützt.
So ähnlich wie hier werde ich es jetzt wohl machen. Die 10 x 40 mm Kiefernleisten werden unterhalb der vorhandenen Sperrholzkante angeleimt. Sie lassen sich noch gut an den leichten Sprung im Boot anpassen. Unten bekommen die Leisten noch eine 45° Anschrägung, damit das Glasgewebe hier später sauber nach oben gelegt werden kann. Der Versatz der Leisten wird nicht ganz so arg ausfallen.
Wilhelm hat mit Lichtgeschwindigkeit gleich mein heimisches Leistenvorkommen in seine Zeichnung eingearbeitet - Danke!
Jetzt muss ich also genügend Leisten 10 x 40 kaufen, diese Schäften, damit sie gut straken - ich bekomme hier nur 2,4 m lange Leisten etwas über 5 m müssen es werde. Dann sind die Planken in der Breite und zur Bootsmitte gut auszurichten und mit dem Außenweger zu verleimen. Erst danach kommen die Planken wieder runter vom Boot, sodass der Innenausbau weiter gehen kann.